Ungekrönter Visualisierungskönig ist mit Sicherheit der Schwede Hans Rosling, dessen Software und Webseite (www.gapminder.org) nicht nur fan-tas-tisch aussieht und funktioniert, sondern auch noch positive Botschaften vermittelt: DON’T PANIC. The world might not be as bad as you might believe. Rosling ist ausserdem ein großartiger Redner, wie die Videos bezeugen!

Gerade aktuell kamen die Pressemeldungen zu der Science-Veröffentlichung (Video, Publikation) von Dirk Brockmann und Dirk Helbing herein. Die beiden Physiker haben die Weltkarte so umgeformt, dass Orte mit guter Flugverbindung dicht beieinander liegen. Und plötzlich sehen Epidemien ganz einfach aus! (Brockmann ist übrigends auch der Autor von wheresgeorge.com.)

Natürlich kommt dieser Blogbeitrag nicht ohne Link zu Information is Beautiful aus. Die Webseite des britischen Datenjournalisten David McCandless sammelt wunderbare und innovative Infografiken zu allen möglichen Themen. Für Ärzte und Patienten das interessanteste Beispiel ist vermutlich Snake Oil Superfoods?.

Weniger schön, aber sehr anschaulich sind die Fallout-Karten, die ich 2012 für meinen Tschernobyl-Vortrag verwendet hatte: Tschernobyl-1,Tschernobyl-2, Fukushima.

Der Historiker Alex Wellerstein, Autor des hochspannenden Blogs „Restricted Data“ (mit Originalunterlagen aus dem amerikanischen Atomwaffenprogramm), hat mit der Nukemap ein Tool online gestellt, mit dem man die Auswirkung von Atombombeneinschlägen beliebiger Größe an jedem Ort der Welt simulieren kann. Die Software bietet testweise Zürich an, warum auch immer… 2D, 3D für Google Earth. Deprimierend und toll zugleich.

Zuletzt noch einen besonderen Tusch für Harry Beck (1902-1974). Der war nicht nur der erste Infografiker der Welt, er erfand auch den für diese Branche typischen Fehler: er liess sich nicht bezahlen. Vor 80 Jahren zeichnete Harry in seiner Freizeit! die bis heute benutzte, weltweit kopierte London Tube Map.