Wie läuft die Schmerzbestrahlung ab?

Zur Schmerzbestrahlung verwenden die meisten Zentren 12 Bestrahlungssitzungen, 2 mal pro Woche. Diese Variante ist etwas schonender als die frühere Standard-Fraktionierung mit nur sechs Sitzungen.

Die Gesamtdosis beträgt nur einen Bruchteil der bei Tumorbehandlung eingesetzten Dosis. Nur das schmerzende Gelenk wird isoliert bestrahlt. Nebenwirkungen, oder Schäden an anderen Regionen treten nicht auf. Die Körperdosis ist mit der bei normalen Röntgenuntersuchungen vergleichbar.

Bei der Terminabsprache bemühen wir uns, soweit es unser Praxisablauf zulässt, Ihren persönlichen Terminplan zu berücksichtigen. Ihr Aufenthalt bei uns einschließlich einer kurzen Wartezeit sollte etwa 20 Minuten pro Bestrahlungssitzung nicht überschreiten.

Nach der letzten Schmerzbestrahlung erfolgt ein Abschlussgespräch. Es ist außerdem wichtig, dass Sie sich ca. sechs Wochen nach Beendigung der Schmerzbestrahlung bei uns persönlich oder telefonisch melden, um Auskunft über die Schmerzlinderung zu geben. Nur so können wir das Ergebnis gemeinsam mit Ihnen beurteilen.

Wie funktioniert die Schmerzbestrahlung?

Schon im Jahre 1898 erkannte man die schmerzlindernde Wirkung von Röntgenstrahlen bei Gelenkschmerzen.

Die Strahlung mit sehr geringen Dosen erzeugt keine Nebenwirkungen.

Trotz der sehr hohen Erfolgsrate der Reizbestrahlung kennt man bis heute den genauen Wirkungsmechanismus nicht. Eine experimentell belegte Hypothese versucht jedoch die Wirkung der Schmerzbestrahlung zu erklären. Im Bereich des schmerzhaften Gelenkes liegt eine leichte Gewebsacidose vor, welche durch die niedrig dosierte Röntgenstrahlung in eine Gewebsalkalose überführt wird. Die Gewebsalkalose bleibt über Wochen bis Monate, manchmal sogar über Jahre nach der Bestrahlung bestehen. Aufgrund der Gewebsalkalose wird die Reizschwelle zur Schmerzfortleitung von den Nervenenden zum Gehirn erhöht, so dass das Schmerzempfinden deutlich gesenkt werden kann. Dies hat eine deutliche Verringerung der Gelenkschmerzen über Monate, manchmal sogar für Jahre, zur Folge.

Die Schmerzbestrahlung oder auch Reizbestrahlung hat ihre Aktualität seit über hundert Jahren beibehalten und ist noch immer die Therapie der Wahl bei Schulter-, Ellenbogen-, Fingergelenk-, Kniegelenk- und Fersenspornschmerzen.

Beim Vorliegen einer gültigen Überweisung können wir die Strahlentherapie mit Ihrer Krankenkasse abrechnen. Auch alle Privatversicherungen erstatten die Kosten dieser Behandlung.

Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2015