Prof. Zwicker führte die Strahlentherapie bis 2010 und die Nukleartherapie bis 2013. 1983 wurden die Abteilungen in den Landeskrankenhausplan Baden-Württemberg aufgenommen. Sie bildeten damit einen Grundstein für die Gründung des Onkologischen Schwerpunktes Konstanz-Singen 1990. Seit 2013 bildet die Nukeartherapie eine neue Hauptabteilung des Klinikums mit dem Chefarzt Dr. Kläsner.

Prof. Zwicker war stets ein technologischer Vorreiter: im Jahr 1979 ließ er den ersten Computertomographen außerhalb einer Universitätsklinik in Baden-Württemberg aufstellen. Die Sidos-U-Bestrahlungsplanung erforderte im gleichen Jahr erstmals das spezialisierte Wissen eines hauptamtlichen Medizinphysikers. 1986 musste für den ersten Linearbeschleuniger das Gebäude in der Haydnstrasse aufwändig umgebaut werden. 1990 übernahm die Praxis die damals modernste konformale 3D-Bestrahlungstechnik, 1995 die computerisierte Bestrahlungsdatendokumentation, 2002 die virtuelle Therapiesimulation am CT, 2007 die Intensitätsmodulierte Radiotherapie.

1995 wich das Kobalt-60-Gammatron einem zweiten Siemens-Linac. 1996 wurde die Strahlentherapie-Abteilung um eine HDR-Afterloading-Anlage ergänzt. 2011 wurde einer der Linearbeschleuniger durch eine innovative Tomotherapie-Anlage ersetzt, 2012 der zweite durch einen voll IMRT-fähigen Linac. 1999 ging in Kooperation mit dem Klinikum Konstanz die Hochleistungs-Magnetresonanztomographie (1,5 Tesla-MRT) in Betrieb. Seit 2001 werden in unserem PACS sämtliche Bilddaten digitalisiert gespeichert und verteilt. Ein automatisches Spracherkennungssystem ermöglicht eine schnelle Befundung. 2007 eröffneten wir gemeinsam mit dem Klinikum die PET-CT-Anlage im südlichen Anbau der „Klinik West“ (seit 2013 Teil der Anteilung für Nuklearmedizin des städtischen Klinikums). Stationäre und ambulante Krebspatienten konnten nun auch mit diesem Verfahren im eigenen Haus untersucht werden. Auch für die heutige Strahlentherapie ist die PET-CT oft unverzichtbar.

Nachdem viele Jahre lang alle Bereiche der Strahlenmedizin selbst vertreten hatte, gründete Prof. Zwicker 2005 mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Dr. Peter Köhler, dem Nachfolger des Konstanzer Radiologen Dr. Reuss, eine Gemeinschaftspraxis, in die 2011 als dritter Partner Dr. Felix Zwicker eintrat.

Heute arbeiten sieben Ärzte und vier Physiker im Strahleninstitut. Und die Welt dreht sich weiter: 2014 installierten wir die dritte Kernspintomographie, an der wir unsere Cardio-Untersuchungen durchführen, und 2017 eine neue Computertomographie mit 128 Zeilen und Doppelröhren-Doppeldetektoreneinrichtung, die auch hervorragend für Herzuntersuchungen geeignet ist.

Qualität muss man leben, aber auch beweisen können: Natürlich nehmen wir an der gemeinsamen Qualitätsssicherung der Ärztlichen Stelle und an der Röntgenkommission aktiv teil. Regelmäßig wurden wir als strukturiert und planvoll arbeitende Abteilung erfolgreich im Onkologischen Schwerpunkt und im Brustzentrum auditiert. Seit 2007 sind unsere Ärzte und unsere Mammographieeinheit im Rahmen des europaweiten Brustkrebs-Vorsorgeprogramms zertifiziert und rezertifiziert. Und seit 2009 lassen wir unser Qualitätsmanagement jährlich nach DIN EN ISO 9001 bestätigen.

Was wird bleiben, was wird folgen? Die heutige Medizin ist von ungeheurem und schnellem Wissenszuwachs, aber begrenzten Mitteln geprägt. In diesem Spannungsfeld werden wir uns auch künftig bewegen müssen. Bei aller Sorge um den zunehmenden Merkantilismus und Utilitarismus der Krankenversorung fühlen wir uns doch gut aufgestellt und dürfen zuversichtlich nach vorn blicken.