Mögliche Indikationen sind:
- Verdacht auf koronare Herzkrankheit
- Atypische Symptome und unklare Ischämiediagnostik
- Anatomische Varianten der Herzkranzgefäße
- Kontrolle von Stents und Bypässen auf Durchgängigkeit
- Darstellung der genauen Anatomie vor operativen Eingriffen am Herzen
- Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta)
Herzmuskelentzündungen, und die Größenbestimmung von Infarkten sind keine Indikation für die CCTA. Diese Fragestellungen können besser mit der Cardio-MR (Kernspintomographie) beantwortet werden.
Strahlendiagnostische Früherkennung (bei Patienten ohne Symptome) ist nach §84 StrlSchG nur zulässig, wenn eine Rechtverordnung sie genehmigt. Das ist für die CCTA bisher nicht der Fall.
Ihr Herzrisiko
Verengungen und Verschlüsse der Herzkranzgefäße (Koronarien) zählen bei Männern und Frauen zu den häufigsten Todesursachen. Bekannte Risikofaktoren sind Zigarettenrauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte. Auch schlechte Ernährung, Sportmangel und Stress wirken sich nachteilig aus.
Symptome, die auf eine mögliche Verengung der Gefäße hindeuten, sind in der medizinischen Versorgung sehr häufig, aber unspezifisch. Die CCTA wird dann vor allem dann weiterhelfen, wenn Sie ein mittleres Risiko tragen (10 – 20 % Herzinfarktgefahr in den nächsten zehn Jahren).
Hohes Risiko und akute Symptome werden eher im Herzkatheterlabor untersucht, wo man Engstellen gegebenenfalls sofort aufdehnen kann.
Wenn Sie Ihr eigenes Risiko abschätzen möchten, können Sie dazu verschiedene Online-Rechner verwenden, z.B. den Test der Deutschen Herzstiftung, die App der Deutschen Hochdruckliga, den nach einer wissenschaftlichen Studie benannten PROCAM-Test, oder (in englischer Sprache) den Heart Risk Calculator der amerikanischen Fachgesellschaften.
Achtung: diese Risikokalkulatoren rechnen nur richtig, wenn Sie bisher keine Angina pectoris und keinen Infarkt hatten! Wenn Sie Symptome (Brustschmerzen, Engegefühl, Atemnot) haben, muss ihr Arzt die Wahrscheinlichkeit einer Koronarkrankheit beurteilen.
Vorbereitung
Sie sollten vier Stunden vor der Untersuchung nichts mehr gegessen haben; verzichten Sie bitte auch auf anregende Getränke wie Kaffee oder Tee. Bitte rauchen Sie in dieser Zeit auch nicht (es verengt die Gefäße).
Nehmen Sie Ihre Medikamente so ein, wie Sie es gewohnt sind. Ausnahme: Potenzsteigernde Mittel wie Sildafenil (Viagra), Taladafil (Cialis) u.ä. dürfen Sie drei Tage vor der Untersuchung nicht mehr einnehmen, weil sie mit dem von uns eingesetzten Nitro-Spray lebensgefährlich zusammenwirken können. Wenn Sie das Absetzen vergessen haben sollten, ist es besser, unseren Termin zu verschieben.
Wichtig: um Gefährdungen auszuschliessen, benötigen wir vor der Injektion Laborwerte, die die Nieren- und Schilddrüsenfunktion anzeigen. (In der Regel sind dies Kreatinin und TSH im Blutserum, möglichst nicht älter als sechs Wochen.) Lassen Sie rechtzeitig durch Ihren zuweisenden Arzt oder Hausarzt eine Blutprobe abnehmen.
Sie können den Fragebogen herunterladen und ausgefüllt mitbringen.
Nehmen Sie sich für die Untersuchung mindestens eine Stunde Zeit.
Untersuchungsablauf
Nachdem Sie sich auf die Untersuchungsliege des CT gelegt haben, werden wir auf Ihrem Brustkorb EKG-Elektroden aufkleben, damit die Aufnahme Ihrem Herzschlag angepasst werden kann. Für das Kontrastmittel wird ein Venenkatheter am Unterarm angelegt. Vielleicht geben wir vorbereitend noch kurzwirksame Medikamente, um den Herzschlag zu beruhigen und die Gefäße zu erweitern. Das verbessert die Bildqualität und verringert die Strahlendosis. Falls wir einen Betablocker einsetzen, dürfen Sie danach ggf. vorübergehend kein Kraftfahrzeug steuern.
Sie müssen dann mehrfach kurz die Luft anhalten, während die Aufnahmen erstellt werden. Zuerst werden die Koronargefäßverkalkungen ausgemessen. Dann wird das Kontrastmittel injiziert, und wir nehmen die Koronargefäße auf. Danach ist die Untersuchung für Sie schon beendet – die Auswertung der Bilder dauert allerdings einige Zeit.
Stents und Bypässe stören die Untersuchung nicht. Metallische Klappenprothesen, sowie Herzschrittmacher und implantierte Defibrillatoren sind keine Kontraindikationen.
Die Strahlendosis beträgt je nach der gewählten Technik ca. 3.5 – 40.0 mGy im Zielvolumen. Siehe auch die Information für Patienten und Begleitpersonen gem. § 124 StrSchV.
Zuletzt bearbeitet: 13. Mai 2020