Wie läuft die PET/CT-Untersuchung ab?

Zunächst bespricht der behandelnde Artzt die anstehende Untersuchung mit ihnen und beantwortet ihre Fragen. Dann wird das individuell für Sie hergestellte Radiopharmakon in die Armvene injiziert.

Ist das Radiopharmakon injiziert, beginnt die sogenannte Uptakezeit von ca. 60 Minuten, in der sich das radioaktive Mittel im Körper verteilt. Hierfür liegen Sie im Ruheraum auf einer bequemen Liege. Es ist wichtig, dass Sie während dieser Zeit möglichst ruhig liegen und sich entspannen. Wir wollen eine Muskelspeicherung verhindern, die zu einer verminderten Bildqualität führt. Sie können Sie gerne ihre eigene Musik mitbringen.

Nac Ablauf der Uptakezeit wird die eigentliche Untersuchung durchgeführt. PET und CT werden unmittelbar nacheinander im gleichen Gerät durchgeführt. Sie bleiben für beide Aufnahmen in der exakt gleichen Position liegen. Nur so können in der nachfolgenden Bildverarbeitung die Untersuchungen exakt überlagert werden.

Für die Dauer der Untersuchung müssen Sie ruhig und entspannt liegen, denn nur so entstehen Bilder von guter Aussagekraft.

Sie liegen auf einer Liege, die sich in die Öffnung des PET/CT Gerätes hineinbewegt. Sie haben ständig Kontakt zu dem medizinischen Personal. Atmen dürfen Sie ganz normal.

Die reine Untersuchungszeit im Gerät beträgt 30-45 Minuten. Mit der Vorbereitung und Ruhephase werden jedoch insgesamt 2-3 Stunden eingeplant.

Da die Nachverarbeitung und Befundung einer PET/CT-Untersuchung Zeit beansprucht, können wir unmittelbar nach Ende der Untersuchung in der Regel keine vorläufige Befundung oder Befundbesprechung durchführen. Den schriftlichen Befund senden wir an Ihren zuweisenden Arzt und bei Wunsch auch direkt an Sie.

Was muss ich bei der Untersuchung beachten?

  • Es muss eine Nüchternzeit von 8 Stunden vor Untersuchungsbeginn eingehalten werden, d.h. Sie dürfen nach dem Abendessen am Vortag keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Am Untersuchungstag selbst dürfen Sie nur Wasser zu sich nehmen. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.
  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen am Untersuchungstag.
  • Lassen Sie den Arzt wissen, ob Sie früher schon eine allergische Reaktion auf Kontrastmittel, Jod oder Schalentiere hatten oder ob Sie unter Asthma leiden
  • Teilen Sie dem Artzt mit, ob Sie Diabetes haben.
  • Sagen sie dem Artzt, ob Sie Medikamente nehmen.
  • Sagen Sie dem Artzt, ob Sie schwanger sind. Genau wie bei allen Röntgenuntersuchungen darf eine Computertomographie (CT) während der Schwangerschaft wegen der Strahlenbelastung nur bedingt durchgeführt werden.
  • Kommen Sie pünktlich zur Untersuchung. Für eine PET/CT Untersuchung wird für Sie ein individueller Tracer hergestellt. Der Tracer zerfällt in weniger als zwei Stunden und kann danach nicht mehr verwendet werden. Wenn Sie ihren Termin nicht einhalten können, sagen sie uns bitte mindestens einen Tag vorher Bescheid. Wir können dann die Produktion des Tracers absagen und die Kosten von 600-700 Euro vermeiden.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung beim PET/CT?

Die Radiopharmaka (Tracer), die bei der PET zum Einsatz kommen, haben extrem kurze Halbwertszeiten. Diese liegen zwischen 2 Stunden und wenigen Minuten. Das bedeutet, dass nach spätestens 110 Minuten nur noch die Hälfte der ursprünglich injizierten Radioaktivität im Körper vorhanden ist, nach 220 Minuten nur noch ein Viertel, nach 330 Minuten ein Achtel und so fort. Ein erheblicher Anteil der Radioaktivität wird außerdem mit dem Urin ausgeschieden. Die Strahlenexposition ist gering. Die Substanz selbst für den Organismus keine Nebenwirkungen, da sie in sehr geringen Konzentrationen eingesetzt wird.

Bei einer PET/CT Untersuchung wird zusätzlich eine “Niedrig-Energie CT“ (low dose CT) gemacht, die für die optimale PET-Befundung und Bildüberlagerung erforderlich ist. Diese Niedrig-Energie-CT-Untersuchung weist nur einen Bruchteil der Strahlenbelastung einer herkömmlichen radiologischen CT-Untersuchung auf.

Siehe auch die Information für Patienten und Begleitpersonen gem. § 124 StrSchV.

Wie funktioniert die PET-Untersuchung?

Dem Patienten wird eine radioaktiv markierte Substanz in die Vene injiziert, welche sich nach einer Ruhezeit im Körper verteilt. Da diese radioaktiv markierten Substanzen (wie Zucker oder Proteine) im Körper weitgehend normal verstoffwechselt werden, ist mit der PET eine Darstellung der natürlichen Zellfunktionen – beispielsweise des Stoffwechsels oder der Proteinbiosynthese – möglich.

Bei den meisten Untersuchungen wird eine radioaktive Zuckerlösung mit kurzer Halbwertszeit injiziert. Diese reichert sich an Stellen hoher Stoffwechselaktivität an und gibt Strahlung ab, die mit einem Detektorring aufgefangen wird. Der Detektor selbst besteht aus einzelnen Kristallen, die bei Anregung durch die vom Körper emittierte Strahlung Signale aussenden, die dann in einem aufwendigen technischen Verfahren digitalisiert und zu Bildern verarbeitet werden.

Bereits seit den 90er Jahren hat die Positronen-Emissions-Tomographie eine wichtige Bedeutung in der klinischen Diagnostik von Krebserkrankungen und in der Früherkennung des Morbus Alzheimer erlangt.

Die onkologische PET basiert auf dem von Otto Warburg bereits 1924 entdeckten Prinzip, dass Tumore einen verstärkten Stoffwechsel haben und somit auch verstärkt Zucker aufnehmen. So können sie von nicht bösartigem Gewebe gut unterschieden werden. Mittels schwach radioaktiv markierter Glukose (Zucker) kann die Positronen-Emissions-Tomographie den Glukosestoffwechsel im Patienten verfolgen und quantifizieren.

Bei den meisten onkologischen Fragestellungen ist die PET den bisher üblichen Untersuchungsverfahren wie CT, MRT, Ultraschall, Tumormarker-Bestimmungen und klinische Untersuchungen deutlich überlegen.

Was sind Tracer?

Tracer sind Substanzen, die mit einem Radionukleid markiert sind. In der PET werden unter anderem F18 oder C11 verwendet. Mit diesen radioaktiven Isotopen lassen sich Moleküle herstellen, die der Organismus von ihren nichtradioaktiven Pendants nicht unterscheiden kann.

F18-Fluor-Desoxyglukose (FDG) wird von den Zellen wie Glukose aufgenommen. Da FDG nach der Phosphorylierung nicht weiterverstoffwechselt wird, findet eine Anreicherung in der Zelle statt. Anhand des Zerfalls von F18 und der Verteilung von FDG im Körper kann man den erhöhten Glukosestoffwechsel im Gewebe erkennen. Dies ist für die frühzeitige Diagnose von Krebserkrankungen, die durch einen erhöhten Zuckerstoffwechsel in den Zellen gekennzeichnet sind, von Vorteil.

Warum die Kombination von Computertomographie (CT) und PET?

Die Computertomographie (CT) ist eine Röntgenuntersuchung, mit der Körperregionen schichtweise aufgenommen und als Querschnittbilder dargestellt werden können. Diese Querschnittsbilder veranschaulichen die Anatomie der Körperregion, nicht aber die Zellprozesse.

Mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) werden zusätzlich die Zellaktivitäten der betreffenden Körperregion dargestellt.

Mit dem PET/CT-Gerät werden diese unterschiedlichen Bilder von höchster diagnostischer Qualität digital zusammengefügt. Durch die Kombination der anatomischen Informationen des CT und metabolischen Informationen des PET wird die Aussagekraft der einzelnen Verfahren erheblich gesteigert.

Neben diesem hohen diagnostischen Potential des PET/CT stellt die Kombination der Daten eine enorme Verbesserung der Planung von Strahlentherapien dar. Durch die Mitnutzung der ortspräzisen Stoffwechselparameter und der resultierenden Bildgenauigkeit kann der Tumor viel exakter in der Bestrahlungsplanung eingegrenzt werden.

Zuletzt bearbeitet: 28. März 2024