Wie läuft die Kernspintomografie ab?

Einige Kleidungsstücke, die Metallteile enthalten (Knöpfe, BH-Bügel) sollten Sie vor der Untersuchung ausziehen. Lose Gegenstände aus Metall (Münzen, Feuerzeug, Schlüssel) und Geräte (Handy, Armbanduhr) müssen Sie ablegen. Magnetkarten (EC-Karten, Parkscheine) können im Magneten gelöscht werden – sie bleiben auch in der Kabine.

Die Untersuchungen dauern 15 – 30 Minuten, gelegentlich auch länger.  Sie liegen dabei in der ringförmigen Öffnung des großen Magneten, die etwa 1.5 m lang und vorne und hinten offen ist. Wenn die Knie oder Fußgelenke untersucht werden, wird der Kopf sogar vorne herausschauen. An das untersuchte Körperteil werden Spulen locker angelegt. Vielleicht benötigen wir eine Venenkanüle für die Kontrastmittelinjektion. Unser MR-Kontrastmittel ist unschädlich und enthält kein Iod.

Während die Anlage arbeitet, werden Sie brummende oder klopfende, recht laute Geräusche hören – das ist das normale Betriebsgeräusch jedes MR-Tomografen. Es entsteht durch die in jeder Sekunde hundertfach umgeschalteten Magnetfelder. Sie bekommen von uns deshalb einen Gehörschutz. Für manche Untersuchungen werden wir Sie über die Sprechanlage bitten, die Luft kurz anzuhalten.

Die meisten Menschen spüren die Magnetfelder und Radiowellen gar nicht. Empfindliche Personen können dabei eine leichte Erwärmung empfinden, die jedoch nicht unangenehm wird. Wir bemühen uns, Sie möglichst bequem zu lagern. Falls es Ihnen doch einmal zu viel wird, können Sie die Untersuchung jederzeit mit einem Signalgeber unterbrechen.

Engegefühl und Platzangst ist in den modernen, luftigen Geräten selten geworden. Wenn Sie sich zu unwohl fühlen, können wir Ihnen vorher eine stark wirksame Beruhigungsspritze geben. Bitte weisen Sie uns schon bei der Terminvereinbarung darauf hin, damit wir es einplanen können. Sie müssen außerdem eine erwachsene Begleitperson mitbringen, weil die Beruhigungsmedikamente einige Zeit nachwirken. Ein Kraftfahrzeug dürfen Sie erst am Folgetag wieder steuern.

Unsere MR-Geräte sind kürzer als die älteren Modelle, aber weiterhin ringförmig, weil diese Form ein homogenes Magnetfeld und damit die besten Bilder ermöglicht. Mit offenen Magneten, aus dem man seitlich herausschauen kann, würden wir Kompromisse zulasten der Qualität eingehen müssen. Außerdem tritt Platzangst auch in offenen Magneten noch auf.

Schwangere Patientinnen dürfen am MR jederzeit untersucht werden, allerdings in aller Regel ohne Kontrastmittel.

Auch für Kinder jeden Alters eignet sich die MR wegen der fehlenden Strahlenbelastung sehr gut.

Nur sehr selten machen Fremdkörper im Körper des Patienten eine MR unmöglich: etwa ein Metallsplitter in der Augenhöhle. Die häufigen Gelenkprothesen, Herzklappen, chirurgischen Platten… sind dagegen kein Problem. Tatoos ebenfalls nicht. Patienten mit implantierten Herzschrittmachern und Defibrillatoren können nur im Ausnahmefall unter großen Vorsichtsmassnahmen untersucht werden, denn die Geräte könnten falsch ausgelöst, oder sogar beschädigt werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Wie funktioniert die Kernspintomografie?

Im Gewebe des menschlichen Körpers befinden sich Wasserstoffatome. Während der Untersuchung wird ein konstantes Magnetfeld erzeugt, das die Wasserstoffatome longitudinal ausrichtet. Gleichzeitig werden Radiowellen durch den Körper gesendet. Diese bewirken, dass die Wasserstoffatome für kurze Zeit im Magnetfeld abgelenkt werden und schwache Radiowellen aussenden, wenn sie wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehren. Die von den Atomen ausgesendeten Radiowellen werden von Antennen aufgefangen und mittels Computertechnik zu Magnetresonanzbildern (MR-Bilder) umgewandelt.

MR verwendet keine ionisierenden Strahlen, es gibt dabei keine Strahlenbelastung. Auch Kinder und Schwangere dürfen untersucht werden. Die MR ist völlig schmerzfrei und dauert 15-45 min.

Mit Ausnahme der Cardio-MR werden alle unsere MR-Untersuchungen beim Vorliegen einer gültigen Überweisung von den gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlt. Das gilt auch für MR-Angiographien (Gefäßdarstellungen) und MR der weiblichen Brust.

Welche Bedeutung haben Kontrastmittel?

Mit Hilfe des Kontrastmittels können besonders Blutgefäße, Entzündungsreaktionen oder kleine Tumore im MR besser sichtbar gemacht werden. Das gut verträgliche Kontrastmittel wird in die Armvene gespritzt und nach kurzer Zeit wieder vom Körper ausgeschieden.

Wichtig: um Gefährdungen auszuschliessen, benötigen wir vor der Injektion Laborwerte, die die Nierenfunktion anzeigen. (In der Regel ist dies Kreatinin im Blutserum, möglichst nicht älter als sechs Wochen.) Lassen Sie rechtzeitig durch Ihren zuweisenden Arzt oder Hausarzt eine Blutprobe abnehmen.

Kontraindikationen sind nur frühere Unverträglichkeitsreaktionen (Allergien) auf gadoliniumhaltige Kontrastmittel, und schwere Nierenfunktionsstörungen. Auf die Schilddrüse hat das MR-Kontrastmittel im Gegensatz zu Röntgenkontrastmitteln überhaupt keinen Einfluß, denn es enthält kein Jod.

Schwangere sollen nach der aktuellen Empfehlung kein Kontrastmittel erhalten. Dies dient dem Schutz des ungeborenen Kindes. Siehe dazu diesen Artikel im Deutschen Ärzteblatt vom 4. November 2016.

Zuletzt bearbeitet: 15. November 2019